Regal für Breloh

Auftraggeber: im Tal – Stiftung Wortelkamp

Ort: Haus für die Kunst, Hasselbach

Jahr: 2009

In Zusammenarbeit mit Jörg van den Berg (Ausstellungsmacher)

Fotos: Werner Hannappel

Im „Haus für die Kunst“ wurde im Sommer 2009 eine posthume Ausstellung mit Werken des Bildhauers Heinz Breloh eingerichtet. Die Ausstellung zielte weniger auf einen retrospektiven Überblick, als auf die Inszenierung einer sehr spezifischen künstlerischen Haltung. Der Titel „Allesdurchdringung“ steht dabei für die von Heinz Breloh immer wieder formulierte Sehnsucht nach einem Distanzverlust zwischen Bildhauer und Plastik, zwischen Plastik und Betrachter. Entscheidend für die ganz genuine Qualität seines plastischen Gestaltens ist dabei die Offenheit, die in aller Unmittelbarkeit immer erhalten bleibt. Penetranz und Diskretion treffen hier zusammen.

Die Ausstellungsarchitektur übersetzte diese Polaritäten in den Raum. Sie konfrontierte im vorderen Teil den Besucher mit einem zu beiden Seiten offenen, den Eingang L-förmig umschließenden Regal. In diesem Regal wurden auf mehreren Etagen Klein- und Mittelformat-Skulpturen gezeigt. Es entstand ein unmittelbares und zunächst unausweichliches Gegenüber. Zugleich erinnerte die Architektur an diejenige von Brelohs ehemaligen Atelier. Hatte man das Regal-L umgangen, konnte man die zuvor nur in Nahdistanz sehbaren Skulpturen aus unterschiedlichen Fernen betrachten. Der anfänglichen Enge antwortete die ansonsten ungebrochene Weite des restlichen Ausstellungsraumes so, dass an der, dem Skulpturenregal gegenüberliegenden Raumecke, ein flaches betretbares Podest aus alten Tarnsportpaletten für eine Großskulptur ausgelegt war.

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