Montessori Kinderhaus

Gutachterverfahren, 1. Preis

Auftraggeber: Frühe Hilfe für entwicklungsgestörte und behinderte Kinder Leipzig e. V.

Ort: Meiniger-Ring, Leipzig

Fertigstellung: 2012

Das Montessori-Kinderhaus ist eine integrative Kindertagesstätte für 157 Kinder, davon 40 Kinder unter 3 Jahren und 20 Kinder mit Behinderungen. Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, Integrationsplätze in allen Gruppenräumen und allen Altersgruppen zu ermöglichen und eine altersübergreifende Durchmischung und Kommunikation außerhalb der Gruppenarbeit zu fördern. Im Zentrum des Entwurfs steht das Haus der Kinder, in dem über ein zentrales Kinderforum alle 12 Gruppenräume erschlossen werden. Dem Haus der Kinder ist der Verwaltungsriegel vorgelagert, der die Aufenthaltsbereiche der Kinder innen wie außen gegen den Lärm der nahen Lützener Straße abschirmt.

Die Gruppenräume der Kinder sind ähnlich kleinen Appartements organisiert. Jeweils zwei Gruppen teilen sich eine Garderobe und ein Bad und können über einen direkten Ausgang aus den Gruppenräumen einen eigenen Garten nutzen, der der Gemeinschaftsspielfläche im Außenbereich vorgelagert ist.
In seiner flächigen Ausdehnung reagiert der Baukörper in seinen Proportionen auf die städtebauliche Situation der hohen, langgestreckten Wohnbebauung und entspricht durch seine Eingeschossigkeit dem Maßstab der Einfamilienhäuser entlang des Meininger Rings.
Die Materialwahl innen wie außen verfolgt das Ziel, durch Farbigkeit und Haptik einen Rahmen für die vorgesehenen Aktivitäten zu bilden, der den Gestaltungsspielraum der Kinder respektiert.

Gartenseitige Ansicht des Montessori Kinderhauses

Aus jedem Gruppenraum bildet eine überdachte Terrassenzone den Übergang zum vorgelagerten Gruppengarten. Die Gruppengärten ermöglichen eine Verlagerung der Gruppenaktivitäten in den Außenraum.

Straßenseitige Ansicht

Der dem Haus der Kinder vorgelagerte Eingangsriegel enthält sämtliche Verwaltungs-, Personal- und Nebenräume. Die zum Schutz der Außenanlagen erforderliche Schallschutzwand entwickelt sich aus der Kubatur des Gebäudes und schützt als Lärchenholzfassade längs der Straße den Außenraum.

Der Inneraum

Den Kern des Hauses der Kinder bildet das Kinderforum. Um das Kinderforum sammeln sich die Krippen- und Kita-Gruppenräume, die Garderoben und Bäder. Das offene räumliche Gefüge fördert den Austausch zwischen den Gruppen und Kindern verschiedener Alterstufen. Die zentrale Bibliothek ist ein tiefer gesetzter, dennoch barrierefreier und offener Raum, der zum Schauen und Schmökern einlädt – ein Rückzugsort mit konzentrierter Atmosphäre, jedoch ohne raumhohe Wände. Der Mehrzweckraum des Kindergartens wird durch zwei flexible Wände geschlossen. Geöffnet addiert er sich zum Spiel- und Bewegungsraum der Kinder.

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