Dreisprung Witten
Eine Workshopreihe zwischen Bildungsformat und Projektwerkstatt
Auftraggeber: Unikat e.V. und Hochschulwerk Witten/Herdecke
mit Förderung von der Wittener Universitätsgesellschaft e.V. und dem WittenLab.Zukunftslabor Studium fundamentale
Projektbeteiligte: Kim Wortelkamp, Timm Fröhlich, Janek Küttner
Gastvorträge: Christoph Schäfer, Alexander Kutsch
Kontext. Konzept. Konkret.
„Die Unikat-Fläche soll gestaltet werden. Das erfordert ein gemeinsames Bewusstsein für den Kontext; es bedarf der Entwicklung passender Konzepte und vieler Ideen im Konkreten. Die Gestaltung der Unikat-Fläche geht also nicht in einem Schritt und braucht auch mehr Energie als nur drei Schritte vorwärts. Es braucht einen Dreisprung!“
Unter diesem Motto startete 2021 die Workshopreihe Dreisprung zur Gestaltung der knapp 1000 qm großen ehemaligen Kaufhausfläche im Erdgeschoss des sogenannten Kempf-Hauses in der Bahnhofstraße, mitten in Witten. Die Workshops funktionierten dabei als Projektwerkstatt sowie als Bildungsformat im Rahmen des Studium fundamentale an der Universität Witten/Herdecke. Ziel war es, neben der Gestaltung den Studierenden Einblicke in architektonische Analyse- und Gestaltungstechniken zu geben und sie für die Relevanz unserer gebauten Mitwelt zu sensibilisieren.
Mit dem Workshop „Kontext.“ fing die Reihe groß an! Was prägt das Umfeld, den Kontext der Unikat-Fläche? Eine markante Ecke an der Bahnhofsstraße in Witten. Ein architektonisch gutes Kind der 70er. Ein ehemaliges Kaufhaus ohne Kunden, einsehbar leer, die Aussicht trist. Das Unikat, eine studentische Initiative der Uni Witten-Herdecke, gestaltet sich neuen eigenen Raum, dessen Bespielung durch das Unikat auch nach außen wirken wird. Das Unikat wird zum Stadtakteur und Stadtlabor. Es drängen sich exemplarisch zwei zentrale Fragen der kontemporären Stadtplanung auf: Was folgt dem Einzelhandel? Und was wird aus der Fußgängerzone? Was lehrt uns Corona? Diese Aspekte wurden von den Studierenden im Austausch mit beteiligten Akteuren aus der Stadtpolitik, lokaler Wirtschaft und Gesellschaft beleuchtet, besprochen und auf den Grund gegangen.
Während der erste Workshop stark von außen aus dem Kontext Wünsche, Möglichkeiten und Potentiale auf das Unikat projiziert hat, fragte der zweite Workshop „Konzept.“ genauer: Welche dieser Aspekte sind im Unikat räumlich gut aufgehoben, welche dieser Nutzungen können räumliche Synergien eingehen, welche anderen räumlichen Möglichkeiten bietet das Gebäude und wie lassen sich die Inhalte verweben. Kurzum, diesmal fiel der Blick auf das Innere des Gebäudes und fragte: Was bringen es zum Strahlen?
Der abschließende Workshop „Konkret!“ fand erst zwei Jahre später und unter neuen Vorzeichen statt: Das Unikat musste sich verkleinern und die Fläche abgeben. Das Hochschulwerk Witten/Herdecke e.V. übernahm die Fläche im Herbst 2023, führt seitdem die Pläne für die Umgestaltung fort. Im Rahmen dieses Workshops wurden konkrete Nutzungsbedürfnisse abgefragt und basierend auf den Erkenntnissen der ersten zwei Veranstaltungen eine Raumfigur für das Erdgeschoss entworfen. Zudem wurden ein Betreiberkonzept und eine Entwicklungsskizze für das gesamte Gebäude erstellt.
Wir sind gespannt, wie es weitergeht…